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Konkurrenzanalyse

Ein erfolgreiches Unternehmen hängt von der Konkurrenzsituation am Markt ab. Deshalb ist es wichtig, eine Konkurrenzanalyse durchzuführen, um die Position des eigenen Unternehmens am Markt zu bestimmen und die Strategien der Konkurrenz zu verstehen.

Konkurrenzanalyse

Ein Unternehmen kann erfolgreich sein, wenn die Konkurrenzsituation am Markt günstig ist. Eine perfekte Organisation und gut abgestimmte Prozesse im Betrieb können jedoch nicht immer den gewünschten Erfolg bringen, wenn die Wettbewerbssituation zu stark ist. Um in solchen Fällen erfolgreich zu sein, ist es wichtig eine Konkurrenzanalyse durchzuführen. Dies sollte sowohl im Rahmen des Erstellens eines Businessplans als auch während des Betriebs durchgeführt werden, um die Strategien und Aktivitäten der Konkurrenten zu verstehen.

Definition Konkurrenzanalyse

Eine Konkurrenzanalyse ist ein Prozess, bei dem die Konkurrenten und die Marktsituation analysiert werden, um die eigene Position des Unternehmens besser einschätzen zu können. Durch die Untersuchung von Produkten, Organisationsstrukturen und Beziehungen zu Lieferanten werden die derzeitigen Positionen der Konkurrenten ermittelt. Um diese Daten zu sammeln, können Verbands- und Branchenstatistiken, Expertenbefragungen und Marktanalysen von Instituten verwendet werden. Das Ziel ist es, Entscheidungen zu treffen, um die Erfolgschancen zu verbessern, sowohl auf kurz- als auch auf langfristiger Basis, wie z.B. durch die Identifizierung von Marktnischen oder durch Kooperationen mit anderen Unternehmen.

Die Konkurrenzanalyse nach Porter

Es gibt spezielle Methoden, um Wettbewerber in einer Konkurrenzanalyse zu untersuchen. Eine bekannte und weit verbreitete Methode ist das 5-Forces-Modell von Michael E. Porter aus dem Jahr 1980. Diese Methode bietet eine systematische Anleitung, um die Wettbewerbssituation eines Unternehmens zu analysieren und besteht aus fünf Faktoren, die auf das Unternehmen einwirken.

 

Es gibt demnach einen Wettbewerb:

  • zwischen bestehenden Konkurrenten

  • durch die Lieferanten

  • auch durch Kunden

  • durch neue Anbieter auf dem Markt

  • ebenso durch Substitute

Diese fünf Wettbewerbskräfte, die jedes Unternehmen beeinflussen, unabhängig von der Branche oder dem Markt, und die daher bei der Analyse der Konkurrenz wichtig sind. Mit Hilfe der Erkenntnisse aus dieser Analyse können dann Schritte zur Verbesserung des eigenen Unternehmens identifiziert werden.

Darum ist Konkurrenzanalyse so wichtig!

Die Konkurrenzanalyse ist von großer Bedeutung, da sie ein wichtiger Bestandteil des Businessplans und der Marktanalyse ist. Sie hilft dir, das Marktumfeld zu verstehen und die Stärken und Schwächen deiner Konkurrenten zu identifizieren. Auch für die Beantragung von Fördermitteln oder Krediten sowie für Gespräche mit möglichen Investoren ist die Konkurrenzanalyse unerlässlich. Ebenso wichtig ist die Durchführung einer SWOT-Analyse, um die eigenen Stärken und Schwächen im Kontext von Chancen und Risiken zu betrachten.

Wettbewerber analysieren: Deine Konkurrenzanalyse in 5 Schritten

So erstellst du deine Konkurrenzanalyse in 5 einfachen Schritten:

 

  • Das Ziel deiner Analyse definieren

  • Lege alle notwendigen Vergleichskriterien fest

  • Finde heraus, wer deine wichtigsten Konkurrenten sind

  • Recherchiere dir alle Informationen zusammen

  • Erstelle aus diesen Informationen eine Analyse und eine Bewertung

 

Nachfolgend wollen wir dir aber noch näher erklären, was es mit diesen 5 Schritten genau auf sich hat.

 

  1. ZIELSETZUNG DER ANALYSE

Bei der Erstellung einer Konkurrenzanalyse ist es wichtig, das Ziel der Analyse klar zu definieren. Dies kann sich für Gründer und etablierte Unternehmer unterschiedlich gestalten. Für Gründer kann die Analyse darauf abzielen, das Marktumfeld zu verstehen und sich im Markt zu positionieren. Für etablierte Unternehmer kann die Analyse dazu dienen, die Marktsituation zu überwachen und die eigene Position im Vergleich zu Konkurrenten zu ermitteln, um Chancen besser zu nutzen und Risiken zu minimieren.

 

  2. BESTIMMUNG DER VERGLEICHSKRITERIEN

Um deine Wettbewerber zu analysieren, ist es wichtig, dass du alle Konkurrenten nach den gleichen Kriterien bewertest. Nur so kannst du am Ende einen vergleichbaren Überblick und einen aufschlussreichen Vergleich erhalten. Es ist wichtig, sich auf die wichtigsten Kriterien zu konzentrieren und sich nicht in unbedeutenden Details zu verlieren. Die Kriterien könnten beispielsweise sein:

  • Marktanteil

  • Preisstrategie

  • Produkt- und Leistungsangebot

  • Kundenbindung

  • Marketingstrategie

  • Finanzkennzahlen

 

 

  3. IDENTIFIZIERUNG DER WICHTIGSTEN KONKURRENTEN

In diesem Schritt geht es darum, die wichtigsten, eventuell auch gefährlichsten, Wettbewerber zu identifizieren. Dabei ist es wichtig, nicht nur die Konkurrenz zu berücksichtigen, die bereits länger am Markt aktiv ist, sondern auch potenzielle Konkurrenten, an die man nicht unbedingt sofort denkt. Hierbei kann die Theorie von Porter hilfreich sein, welche darauf abzielt, die Einflussfaktoren der Branche und die wichtigsten Wettbewerber zu identifizieren.

 

VERSCHIEDENE ARTEN VON WETTBEWERB

  • Wettbewerb zwischen bestehenden Konkurrenten: In diesem Fall gibt es viele Produkte, die sich sehr ähnlich oder gleich sind, was einen harten Preiskampf ermöglicht. Es besteht auch die Gefahr eines Überangebots, da die Nachfrage auf dem Markt sinken kann.

  • Wettbewerb durch die Lieferanten: Lieferanten können zu Konkurrenten werden, vor allem wenn sie viel Einfluss bei Verhandlungen haben und Preise und Mindestmengen bestimmen. Es ist wichtig, kein zu großes Abhängigkeitsverhältnis aufzubauen.

  • Wettbewerb durch Kunden: Kunden können auch Druck auf das Unternehmen ausüben, durch Forderungen nach niedrigeren Preisen oder spezifischen Bedingungen.

  • Wettbewerb durch neue Anbieter: Je attraktiver der Markt, desto wahrscheinlicher ist es, dass es neue Anbieter auf den Markt kommt, was sich besonders für Unternehmen negativ auswirken kann, die gerade erst in den Markt eintreten wollen.

  • Wettbewerb durch Substitute: Angebote, die die Nachfrage nach den eigenen Produkten senken können, da sie einen höheren Nutzen bieten oder die Funktion der eigenen Produkte überflüssig machen.

 

  4. RECHERCHE UND ZUSAMMENSAMMLUNG DER INFORMATIONEN

Im vierten Schritt deiner Konkurrenzanalyse solltest du dir alle relevanten Informationen über deine Konkurrenten beschaffen. Dies erfordert die Nutzung von verschiedenen Quellen und die Vermeidung von Abhängigkeit von einer oder zwei Quellen. Die Informationen können auf verschiedene Weise gesammelt werden, darunter durch selbstständige Recherche oder durch die Nutzung von Informationen von Institutionen und Einrichtungen. Wenn man selbst recherchiert, sollten die folgende Quellen zentral sein:

  • Unternehmenswebseiten

  • Branchenberichte

  • Pressemitteilungen

  • Finanzberichte

  • Social-Media-Präsenz

  • Kundenbewertungen und Feedback

  • Marktforschungsdaten

  • Wirtschaftlich relevante Informationen

  • Konkurrenzanalysen von Drittanbietern

  • Patente und geschützte Technologien​

  • verschiedene Unternehmensregister

  • Berichte über Marktforschung

  • Speziell auf die Branche ausgerichtete Fachartikel oder Branchenmagazine

  • Testberichte von unabhängigen Testinstituten

  • Bewertungen von Kunden im Internet über deine Konkurrenten

  • durch Testkäufe

Im Übrigen stehen verschiedene kostenlose Tools zur Verfügung, die bei der Recherche für eine Konkurrenzanalyse nützlich sein können. Ein Beispiel hierfür ist Google Alerts, mit dem du E-Mail-Benachrichtigungen erhältst, wenn es neue Veröffentlichungen im Internet zu bestimmten Stichwörtern gibt, die etwas über deine Mitbewerber aussagen. Auch Facebook bietet die Möglichkeit, die Seiten der Wettbewerber zu beobachten und statistische Auswertungen zu erhalten, indem man die Funktion "Seite im Auge behalten" nutzt.

 

 

  5. ERSTELLUNG EINER KONKURRENZANALYSE

 

Im letzten Schritt der Konkurrenzanalyse, musst die gesammelten Informationen zusammenfassen und aufbereiten, um sie in eine nützliche Analyse umzuwandeln. Das Ziel sollte sein, die festgelegten Kriterien nach einem Punktesystem zu bewerten. Je mehr Informationen vorhanden sind, desto genauer kann die Bewertung erfolgen. Insbesondere sollte der Fokus auf die Schwächen und Stärken der Wettbewerber gelegt werden. Mit diesen Erkenntnissen kann die eigene Strategie und Maßnahmen angepasst werden. Beispielsweise kann man neue Schwerpunkte setzen oder sich von bestimmten Bereichen zurückziehen.

 

  • Anpassung deiner Produkte oder Dienstleistungen an die Begebenheiten des Marktes

  • Vornehmen von einer Differenzierung oder einer Kostenorientierung

  • Ausweichen und Festsetzen in einer Nische oder die im Kernmarkt etablieren

 

Mit der richtigen Produkt- und Preisstrategie von der Konkurrenz abheben

Nachdem die Konkurrenzanalyse erstellt wurde, lässt sich eine Grundlage schaffen, auf der man die notwendigen Maßnahmen im Bezug auf Produkt, Preis, Vertrieb und Kundenkommunikation bestimmen kann. Diese Maßnahmen werden auch als die "vier P's" bezeichnet, bestehend aus:

 

  • Produkt: Was bietet das Unternehmen an und wie unterscheidet es sich von der Konkurrenz?

  • Preis: Wie wird das Produkt/die Dienstleistung verkauft und zu welchem Preis?

  • Platz: Wo und wie wird das Produkt/die Dienstleistung verkauft?

  • Promotion: Wie wird das Produkt/die Dienstleistung beworben und verkauft?

 

 

Es ist wichtig, dass man sich mit einer effektiven Strategie für Preis und Produkt von den Wettbewerbern abhebt, um sich erfolgreich auf dem Markt zu behaupten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man mit Dumpingpreisen arbeiten sollte, die langfristig den Gewinn beeinträchtigen und keinen finanziellen Spielraum lassen. Stattdessen sollte man sich auf die Entwicklung eines wettbewerbsfähigen Angebots konzentrieren, indem man die Bedürfnisse der Zielgruppe genau kennt. Mit der Hilfe der Konkurrenzanalyse kann man auch erkennen, an welche Zielgruppe sich die Wettbewerber richten und dementsprechend die eigene Strategie und Angebote anpassen.

 

Um die Wettbewerber erfolgreich analysieren zu können, ist es auch notwendig, die Größe und Charakteristika der eigenen Zielgruppe genau zu kennen und diese mit jener der Konkurrenten zu vergleichen. Dies ermöglicht es dir einzuschätzen, wie stark der Wettbewerb in dem jeweiligen Bereich ist und wie gut die eigene Position auf dem Markt ist. Um mehr darüber zu erfahren, wie man die Zielgruppe bestimmt und analysiert, kannst du unseren Beitrag "Marktanalyse erstellen - Wie groß ist deine Zielgruppe wirklich?" lesen, wo weitere nützliche Anregungen zu finden sind.

 

Unterschied zwischen Konkurrenzbeobachtung und Konkurrenzanalyse

Es ist wichtig zu unterscheiden, dass die ständige Überwachung der Aktivitäten von Konkurrenten, wie zum Beispiel mit Hilfe von Alert-Diensten oder Presse-Clippings als "Konkurrenzbeobachtung" bezeichnet wird. Eine gezielte Analyse der Wettbewerber, die nur zu bestimmten Zeitpunkten durchgeführt wird, nennt man hingegen "Konkurrenzanalyse". Während die Konkurrenzbeobachtung darauf abzielt, aktuelle Entwicklungen im Wettbewerb im Auge zu behalten, ist die Konkurrenzanalyse eine umfassendere Methode zur Bewertung der Stärken und Schwächen der Konkurrenten und zur Ableitung von eigenen Strategien.

 

FAZIT: Konkurrenzanalyse vereinfacht den Markteintritt

Durch die Analyse der Wettbewerber wird es einfacher, den Eintritt in den Markt zu planen. Es ermöglicht einen besseren Einblick in die bestehenden Angebote, die Kundenbedürfnisse und die Marktstrukturen, so dass man besser abschätzen kann, wo man sich am besten positionieren kann und welche Strategien am erfolgversprechendsten sind. Es erleichtert auch die Identifizierung von Nischen und ungenutzten Möglichkeiten, die man ausnutzen kann. Insgesamt kann die Analyse der Wettbewerber dazu beitragen, Risiken und potenzielle Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend darauf vorbereitet zu sein.

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