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Welche Anlagestrategie die richtige für Sie ist.

Aktualisiert: 16. Nov. 2021

Ein Haus kaufen, früh in Rente gehen oder doch lieber Vermögen anhäufen?




Teil 1: Die richtige Anlagestrategie.


Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen davon, in welche Richtung sich ihr Leben entwickeln soll. Was banal klingt, hat nicht zu unterschätzende Folgen für die Geldanlage. Denn die meisten Lebensziele lassen sich mit etwas Geld in der Tasche leichter oder sogar überhaupt erst verwirklichen. Dafür benötigt man allerdings die passende Anlagestrategie.


1. Ein Sabbatjahr nehmen


Raus aus dem Alltag, die Arbeit hinter sich lassen? Einfach mal abschalten, vielleicht reisen und neue Länder kennenlernen? Viele Menschen träumen davon, irgendwann in ihrem Berufsleben eine Auszeit zu nehmen. Das muss kein Traum bleiben. Zahlreiche Unternehmen ermöglichen es ihren Angestellten, ein Sabbatjahr zu nehmen. Einen unbezahlten Sonderurlaub muss man sich allerdings leisten können. Damit nicht kurz vor Start ein Börsencrash das Budget rasiert, sollte man bei der Finanzierung auf maximale Sicherheit setzen.


Wer reisen will, sollte zudem auf höchste Liquidität achten. Ein Tagesgeldkonto erfüllt diese Ansprüche. Es wirft zwar kaum Zinsen ab, birgt aber andererseits auch kein Verlustrisiko. Wer über mehrere Jahre hinweg Geld auf ein Tagesgeldkonto einzahlt, sollte immer wieder Angebote vergleichen. Die Zinsen variieren je nach Bank, viele Institute machen zudem zeitlich befristete, attraktive Angebote für Neukunden. Regelmäßige Kontoumzüge können sich lohnen.


2. Eine Familie gründen


Aus zwei Menschen, die sich lieben, werden drei, vier, fünf – eine Familie. Familienleben ist umso schöner, wenn man nicht jeden Cent einzeln umdrehen muss. Es schadet deshalb nicht, parallel zum Nachwuchs auch die Finanzen zu planen. Weil ein Baby nicht von heute auf morgen kommt, sondern in der Regel nach neun Monaten, kann man sein Kapital ruhig etwas länger binden. Soll Geld für Anschaffungen bereitstehen, sobald das Kind da ist, ist zugleich Sicherheit gefragt. Ein Festgeldkonto ist hier eine gute Lösung.

Wer nicht für Babybett, Familienauto und Co. spart, sondern für seine Kinder Geld anlegen will, kann ebenfalls auf Festgeld setzen – oder auf einen Klassiker der elterlichen Vorsorge: das Sparbuch. Die renditestärkere Alternative ist ein Fonds- oder ETF-Sparplan. Wer seine Familie absichern will, sollte eine Risikolebensversicherung abschließen, die im Todesfall einspringt. Sind noch keine Kinder da, die man als Begünstige eintragen kann, können sich Partner gegenseitig versichern. Je jünger und gesünder man bei Vertragsabschluss ist, desto niedriger liegen die Beiträge.


3. Ein Haus bauen


Viele Menschen wollen nicht ihr Leben lang zur Miete wohnen, sondern früher oder später im Eigenheim. Das ist allerdings teuer, vor allem in den Metropolen und Ballungszentren. Wer Wohneigentum erwerben will, sollte deshalb früh anfangen zu sparen. Früher bot sich dafür ein Bausparvertrag an. Wegen der niedrigen Zinsen lohnen sich die Produkte allerdings kaum noch, die Erträge decken oft nicht einmal mehr die Kosten.


Renditestärker ist ein gemischtes Portfolio aus Aktien und Anleihen. Je näher der Termin mit dem Makler rückt, desto mehr Geld sollte man in Anleihen umschichten, damit das Auf und Ab an den Aktienmärkten den Traum vom eigenen Haus nicht platzen lässt. Einige Banken bieten angehenden Hauskäufern eine Hundert-Prozent-Finanzierung an. Die ist allerdings teuer und deshalb nicht zu empfehlen. Mindestens zehn, besser 20 Prozent der benötigten Summe sollte man beisammenhaben, bevor es losgeht.


4. Früh in Rente gehen


Immer mehr Menschen wollen nicht erst mit über 60 Jahren in den Ruhestand gehen, sondern deutlich früher, zum Teil bereits mit 40. Um finanziell unabhängig zu werden, muss man einen rigiden Sparkurs mit einer klugen Anlagestrategie kombinieren. Man sollte dabei das Geld, das am Monatsende übrigbleibt, breit über mehrere Anlageklassen streuen und börsengehandelte Indexfonds (ETFs) nutzen, um die Kosten zu senken.


Angehende Superfrührentner orientieren sich bei ihrer Finanzplanung oft an der Vier-Prozent-Regel. Diese besagt: Wer jeweils hälftig in Aktien und Anleihen investiert und jedes Jahr vier Prozent aus dem Kapitaltopf entnimmt, kommt mit dem Geld sehr wahrscheinlich 30 Jahre lang hin. Dieser Rechnung zufolge bräuchte man, um monatlich 2000 Euro zur Verfügung zu haben, rund 600.000 Euro als Grundstock. Viele Experten empfehlen allerdings eine deutlich höhere Aktienquote.


5. Reich werden


Soziologen sagen: Reich ist, wer für seinen Lebensunterhalt nicht arbeiten muss. Wer zugleich einen hohen Lebensstandard pflegen will, sollte allerdings planvoller vorgehen, als seinen Job zu kündigen und in Fußgängerzonen um Kleingeld zu bitten. Klar ist: Mit konservativen Anlageinstrumenten wie Bankguthaben, Pfandbriefen und bonitätsstarken Staatsanleihen kann man heute nicht mehr reich werden. Dazu liegen die Zinsen zu tief, eine Trendwende ist nicht in Sicht.


Wer Vermögen aufbauen will, kommt um Aktien nicht herum. Welche Aktien genau im Depot liegen, ist zweitrangig. Wichtig ist: Das Kapital sollte breit über unterschiedliche, solide Unternehmen, Branchen und Länder hinweg gestreut sein. Wer kein Anlageprofi ist, tut gut daran, keine Einzelaktien zu kaufen, sondern per Fonds oder ETF zu investieren. Steht das Portfolio, ist Geduld gefragt, ruhig Blut – und ein Quäntchen Glück.


Hat man sich einmal klar gemacht, warum man sein Geld überhaupt anlegen will, kann es mit der Geldanlage losgehen. Anfangs fällt die Auswahl der richtigen Anlageklasse allerdings noch schwer.

Nächsten Mittwoch geht es weiter mit Teil 2 (wer bei der Geldanlage Hilft).


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